
Eine Vogelfeder vor meinen Füßen
REVIEW
Deutscher Text und Gesang: Ilja Pletner
Russischer Text und Musik: Traditionell, gesungen vom Ensemble Polynushka
Unser Friedenssong ist als Ensemblekomposition aus den von uns beherrschten musikalischen Stilen entstanden. Das Neue ist der liedhafte deutsche Ausdruck unserer Gefühle – Text und Melodie stammen von Ilja Pletner. Ilja ist seit ca. zwei Jahren Mitglied unseres Ensembles. Die traditionelle, russische heterophone Gesangsweise des Rekrutenliedes "Pavlin / Der Pfau" – mit seiner improvisierten Mehrstimmigkeit – wird zur musikalischen Auseinandersetzung, die im rituellen "Weinen an den Kuckuck" endet. Für die Refrains benutzen wir statt der Gitarre das Volksinstrument Gusli.
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LYRICS
Eine Vogelfeder vor meinen Füßen
Russisches Volkslied
1. Str. Der Pfau flog über die Straße,
Den Blick gesenkt
ging ich im Kreis
immer im gleichen;
Gedanken wollten nicht enden
Gefühle nicht weichen;
Soviel Streit
soviel Kampf
soviel Schmerz
und dergleichen;
Wann hört das endlich auf
, einmal muss es doch reichen;
Das Gefühl wird übermächtig
etwas tun zu müssen;
Und alles wird zu heftig
beim Augen schließen.
Einer ist schuld
und der sollte es büßen;
Und plötzlich sah ich eine Vogelfeder vor meinen Füßen.
2. Str. Er ließ eine Feder fallen, mitten auf die Straße.
Ich blieb stehen
, hab meinen Blick gehoben
und sah über mir
einen Vogel schweben
und für einen Augenblick lang fühlte ich,
wie sich unsere Leben ineinander verweben.
Im Himmel zog er seine Kreise
, majestätisch, stolz und leise
und ich hörte seine Stimme in meinem Herzen
rauh und weise.
3. Str. Aufgehoben hat die Feder ein junger Mann.
Stehe still, halt den Mund
und hör zu.
Ich war einmal
ganz genau wie du.
Auch in mir ist einmal der
Zorn entbrannt.
Du,
wenn ich damals in den Kampf gerannt.
Der gleichen Täuschung erlegen,
man könnte mit Gewalt etwas zum Guten bewegen
.
Von wegen - halte ein
oder willst du erleben
wie die Mächte, die du riefst
dich selbst hinwegfegen.
Erkenne
dass man Hass nicht mit Hass bekämpfen kann.
Du schaust in die Welt hinaus
und schaust dich selber an.
Und dir gefällt nicht was du siehst
und was machst du dann?
zerbrichst den Spiegel in den du blickst und schneidest dich daran!
Glaube nicht
die Schuldigen seien irgendwo da hinten.
Du musst du die Ursache in dir selber finden.
Denn ob es Krieg gibt oder Frieden
in deinem Herzen wird´s entschieden.
Und wenn's nicht klappt versuch's noch mal.
Es ist nie vorbei und nie egal.
Freund oder Feind – Du hast die Wahl.
Wenn es nicht klappt versuch's noch mal.
ist nie vorbei und nie egal.
Freund oder Feind – Du hast die Wahl.
4. Str. Es tut mir nicht leid um die Feder,
es tut mir leid um meinen Liebsten:
Weinen an den Kuckuck:
Ach ihr grauen Kuckucke,
Warum ruft ihr nicht mehr,
Und warum singt ihr kleinen Vögelchen nicht mehr,
Und mein geliebtes Kind,
Warum bist du von mir weggeflogen,
Bist du denn enttäuscht von mir,
kein Wort sprichst du mehr mit mir?
5. Str.: Mein Liebster wird eingezogen zu den Soldaten.